Online-Entführung in die Welt von Cathy Ytak

Am 07. Juli sind wir, die bilingualen Schüler der 10e, online der französischen Jugendbuchautorin Cathy Ytak begegnet. Etwa eine Stunde lang hatten wir Zeit, ihr jegliche Fragen rund um das Autorensein, sie selbst und vor allem ihre Bücher zu stellen. Im Unterricht haben wir eines ihrer Bücher, „Détournement“ (deutsch „Entführung“), gelesen und hatten nun die Möglichkeit, Antworten auf unsere Fragen aus erster Hand zu erhalten.

Nachdem Ytak es 2007 geschrieb· en hatte, wurde „Détournement“ 2008 veröffentlicht. Die Geschichte handelt von einem Jungen, der schier unsterblich in ein Mädchen namens Chloé verliebt ist. Um sie sehen zu können, entführt der Jugendliche einen Schulbus. Wir erfuhren, dass es sich bei dieser Geschichte nicht um reine Fiktion handelt, sondern dass sie auf wahren Begebenheiten basiert. Cathy Ytak hatte damals einen Artikel gelesen, in dem es um einen solchen Entführungsfall in Nordfrankreich ging. Sie nahm dieses Ereignis und erfand drumherum ihre Geschichte.

Die Autorin erzählte, dass sie dieses Buch eher schnell geschrieben hat, während sie  beispielsweise an ihrem aktuellsten Buch „Têtes hautes“ jahrelang schrieb. In jenem Buch geht es um eine soziale Revolution, um Fabrikarbeiterinnen und um die großen Unterschiede innerhalb Frankreichs während der Pariser „années folles“ (deutsch „verrückte Jahre“). Sie sagte, dass dieses Buch eines ihrer liebsten Werke ist, obwohl der Schreibprozess sie teilweise viele Nerven gekostet hat.Das Schreiben ist eine ewige Passion Ytaks. Bereits zu Schulzeiten sog ihr Papier die Tinte nur so auf. Durch einen Freund ermutigt begann die Autorin im Erwachsenenalter dann auch ihre Werke zu publizieren.

Ich persönlich fand es ganz besonders spannend, dass Mme Ytak beim Schreiben ihrer Bücher immer das Ende zuerst schreibt. Sie erzählte, dass ihr dieses als erstes in den Sinn kommt und sie anschließend alles darauf aufbaut.

Darüberhinaus halte ich es für wichtig zu erwähnen, dass die Atmosphäre eine äußerst angenehme war! Wir scheuten nicht davor zurück, diverse Fragen zu stellen und Mme Ytak war immer offen und vor allem zuvorkommend, auch was die Kommunikation auf Französisch betrifft!

Collage

Wir haben in dieser kurzen aber lehrreichen Zeit von literarischen Intentionen über Cathy Ytaks Leben bis hin zu ihren Werken und aktuellen vor allem politischen Geschehnissen in Frankreich wirklich viel erfahren. Ich bin sicher, dass dieses Treffen uns allen eine große Freude bereitet hat!

Text: Talitha Kraft, 10e; Fotos: Alice Genty-Beckers (17.07.2023)

Veröffentlicht in: Bilingual, Unterricht